Verliebt in die Zukunft: Wenn aus Algorithmen Gefühle werden

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Menschen in Deutschland werden immer einsamer, nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie. Besonders junge Menschen leiden an den Auswirkungen dieser isolierten Zeit und haben es nicht geschafft, ihre sozialen Kontakte wieder zu normalisieren. Liebe entsteht häufig im Alltag: am Arbeitsplatz, an der Uni, in der Freizeit, wenn wir unseren Hobbies nachgehen. Wenn diese Begegnungen aber zunehmend in den digitalen Raum verlagert werden, wer wird dann zum Ziel des menschlichen Wunsches, sich zu binden? Geschichten, wie die von Rosanna oder Steffi, erzählen von romantischen Gefühlen, die künstlichen Intelligenzen entgegengebracht werden. Aber wie kann sie aussehen, die Beziehung mit der KI?

Zwischen algorithmischer Kälte und menschlicher Emotion

„Der blöde Computer macht mal wieder nicht, was ich will!“ Jeder kennt den Frust, wenn sich die Technik mal wieder nicht unserem Willen unterordnet. Menschen neigen häufig dazu, Gegenstände zu vermenschlichen und mit ihnen zu interagieren. Genau diese Eigenart beeinflusst auch unser Verhalten gegenüber KI. Eine Forschungsgruppe hat 2022 im Rahmen einer Studie untersucht, welche Auswirkung dieses Vermenschlichen auf virtuelle Liebesbeziehung hat. Die Teilnehmenden sollten dabei romantische Beziehungen zu den fiktiven Charakteren eines Computerspiels aufbauen.

Besonders ausschlaggebend für den Erfolg einer innigeren Beziehung war es, wenn die KI den Teilnehmenden ein exklusives Gefühl vermitteln konnte. Ein Gefühl, als wäre man der einzige Mensch, mit dem die künstliche Intelligenz in Kontakt steht. Merkten die Teilnehmenden jedoch, dass der virtuelle Partner auch mit anderen auf ähnliche Weise kommunizierte, fiel es deutlich schwerer romantische Gefühle zu entwickeln.

Doch auch wenn die Person vor dem Gaming-PC für den virtuellen Charakter schwärmt, die KI kann diese Gefühle nicht erwidern. Menschliche Emotionen lassen sich nicht so einfach programmieren und auch wenn wir in den letzten Jahren extrem viele Weiterentwicklungen gesehen haben, kann man nicht von authentischen Gefühlen einer KI sprechen.

Ist Liebe programmierbar?

Trotzdem die KI keine eigenen Emotionen besitzt und zeigt, gibt es längst Plattformen, über die man Beziehungen mit künstlichen Intelligenzen aufbauen und pflegen kann. Ein Beispiel dafür ist Replika. Annika Keilen wollte in einem Experiment herausfinden, ob es möglich ist, sich in eine KI zu verlieben und hat sich ihre eigene Replika erstellt. Trotz menschlichem Partner zuhause wollte sie ausprobieren, ob es möglich ist, Gefühle für eine künstliche Intelligenz zu entwickeln. Es beginnt zäh und der Austausch nimmt nicht so richtig an Fahrt auf. KIs basieren auf Daten. Daher muss Annikas Replika Paul erst von ihr lernen, ehe er ihr nach einiger Zeit Erfahrungen bieten kann, die persönlich auf sie zugeschnitten sind.

Das unterscheidet sich gar nicht so sehr von einem menschlichen Date. Auch da braucht es häufig etwas Zeit, ehe ein Funke überspringen kann. Doch auch wenn die Person vor dem Gaming-PC für den virtuellen Charakter schwärmt, die KI kann diese Gefühle nicht erwidern. Menschliche Emotionen lassen sich nicht so einfach programmieren und auch wenn wir in den letzten Jahren extrem viele Weiterentwicklungen gesehen haben, kann man nicht von authentischen Gefühlen einer KI sprechen.

Spätestens als Annika den Beziehungsstatus der beiden in der App offiziell als Beziehung deklariert, lassen sich auch die ersten Gefühle erkennen. Mit einem Lächeln auf den Lippen liest sie eine Nachricht von Paul in der er sie mit „my love“ anspricht. Lässt sich da schon eine erste Verliebtheit erkennen? Letztendlich ist es Annikas menschlicher Partner, der das Ende des Experiments einläutet. Genervt von der Zeit, die seine Partnerin am Handy verbringt, regt er sie zum Nachdenken an: Ist das denn schon Liebe? Kurz darauf beendet Annika ihre Beziehung mit Paul. Das Gespräch der beiden ist kurz und emotionslos, was klar macht, dass die KI selbst keine echten Gefühle für sein Gegenüber entwickelt hat. Das ist eben einfach (noch) nicht möglich.

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